CryptoParty am Mittwoch, den 12. November 2014, 19 Uhr im Sublab

Beobachte mich nicht. Sicherer und anonymer im Netz.

Wir alle nutzen heutzutage das Internet. Dabei ist das World Wide Web in den letzten Jahren immer komplexer, unübersichtlicher und auch bei einfacher Nutzung gefährlicher geworden. Wer ist noch in der Lage das Internet in seiner ganzen Breite und Komplexität zu verstehen? Welche Bedrohungen gibt es und welche Möglichkeiten ihnen auszuweichen oder ihnen zu begegnen?

Mit diesen und anderen Fragen werden wir uns morgen, am Mittwoch, den 12. November 2014, ab 19 Uhr im Sublab bei unserer letzten CryptoParty in diesem Jahr auseinandersetzten. 

Wenn wir digitale Dienste mit unseren PCs, Laptops oder Mobiltelefonen abrufen, hinterlassen wir – bewusst oder unbewusst – digitale Spuren. Wir surfen mit unserem Browser durchs Netz, rufen Webseiten auf, beschweren uns via Twitter, stellen Fotos auf Facebook, kommentieren YouTube-Video-Clips, bloggen, telefonieren oder schreiben Messages.

Daten werden aber auch ohne unser Wissen und ohne unsere Zustimmung erhoben: Websites protokollieren unserer Sufverhalten und sammeln IP-Adressen, Telefonanbieter speichern den Weg unseres Handys durch die verschiedenen Funkzellen.

Wir hinterlassen Spuren, die in ihrer Summe zu Profilen zusammengefasst werden. Beim Sammeln dieser Daten sind transnationale Konzerne und nachrichtendienstliche Einrichtung längst in einen Wettbewerb miteinander getreten und haben zu diesem Zweck – frewillig oder unfreiwillig – Kooperationen geschmiedet.

Die Wenigsten sind sich darüber bewusst, wie identifizierbar wir im Web sind. Nutzer*innen wissen meist nicht, wann, vom wem und mit welcher Absicht auf die zusammengestellten Profile zugegriffen wird; vom „Kontrollverlust“ bezüglich unsere Daten ist die Rede.

Die meisten Websites nutzen sogenannte Cookies um Informationen abzuspeichern. Andere Seiten gehen weiter und setzen auf Supercookies, die permanent sind, sich mit den Bordmitteln der Browser nicht löschen lassen und in denen ganze Surfverläufe gespeichert werden. Und schließlich gibt es noch Internetanbieter (ISPs), die an jeden Seitenabruf einen eindeutig identifizierbaren Fingerabdruck anhängen.

Doch was können wir gegen diese permanente Datenspeicherung tun? Zunächst hilft es schon, sich mit seinem eigenen Surfverhalten auseinanderzusetzen, seine Browsereinstellung zu überprüfen und zu überlegen, welchen Browser ich einsetzten möchte. Verschiedene Erweiterungen können helfen, die anfallenden Daten zu reduzieren und den Datenfluss – zumindest teilweise – zu kontrollieren.

Eine andere Möglichkeit, die Nutzung des Netzes für Websiteanbieter weniger nachvollziehbar zu machen, sind sogenannte Proxies. Ein Proxy agiert als Stellvertreter, der für mich das Herunterladen von Websites organisiert und mir diese dann bereitstellt. Ein Proxy kann zum Beispiel dabei helfen zu verschleiern, aus welchem Land ich komme und welche Seiten ich besuche. Allerdings sind nicht alle Proxies sicher, da deren Verbindungen nicht unbedingt verschlüsselt sind.

Um sich noch anonymer und sicherer durch das Netz zu bewegen, ist die Verwendung eines sogenannten Personal Virtual Private Networks (Personal VPN) empfehlenswert, für dessen Nutzung aber in der Regel eine monatliche Gebühr anfällt. Bei der Wahl eines VPN-Anbieters gibt es allerdings eine Reihe von Kriterien zu beachten, damit die Investition in die eigene Privatsphäre auch gut angelegt ist.

Ein andere Möglichkeit stellt die Einwahl in das Tor-Netz dar. Das Tor-Netz ist ein Anonymisierungsnetzwerk, dass von Freiwilligen weltweit betrieben und entwickelt wird, wobei auch jede*r zu diesem Netz beitragen kann. Die erforderliche Software ist quelloffen. Tor ist besonders bei Aktivist*Innen beliebt und für viele, die aufgrund strenger Netzzensur ihrer Heimatländer dazu gezwungen sind, sich heimlich durch das Netz zu bewegen, unumgänglich.

Auch wenn Tor weitgehend durch Freiwillige aufgebaut und verbessert wird und die Nutzung gebührenfrei ist: Es verlangt den Nutzerinnen und Nutzern einigen Konfigurationsaufwand ab, erfordert diszipliniertes Surfverhalten und sogar den Verzicht auf einige Dienste.

Wie kann ich meinen Surfverlauf besser absichern? Was muss bei der Wahl eines VPNs beachtet werden oder wie kann ich Tor sinnvoll einsetzen, um meine digitalen Spuren zu verwischen? Gibt es einen Weg die Hoheit über meine Daten zu behalten?

Wir laden euch herzlich ein morgen abend im Sublab mit uns zu diskutieren. Für die praktische Anwendung bitten wir um die Mitnahme von Laptops und Smartphones. Vorkenntnisse sind wie immer nicht notwendig.

Öffentliches Plenum

Heute, am 04. November 2014, findet ein reguläres, öffentliches Plenum statt.

Wann: 19.00 Uhr
Wo: sublab e.V., Karl-Heine-Straße 93, 04229 Leipzig; Wegbeschreibung (Direkt im Sublab)

Die Tagesordnungspunkte unserer Agenda sind:

  • Statusbericht Vereinsgründung
  • Statusbericht Projektgruppe CryptoParties
  • Statusbericht AG Vernetzung und Teilnahme am 31C3
  • Statusbericht Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Statusbericht der Kampange für 2015 und Organistation eines Barcamps

CITIZENFOUR: Whistleblower Edward Snowden würdigt Leipziger Revolution

Video message by Edward Snowden for the Opening Ceremony at DOK Leipzig 2014
von DOK Leipzig PLUS vor 1 Tag NOCH NICHT BEWERTET

Anlässlich der Eröffnung des diesjährigen Festivals DOK Leipzig hat sich Edward Snowden in einer Grußbotschaft an das Leipziger Publikum gewandt.

Die Leipziger Stadtgeschichte sei für Snowden eine Inspiration weil bei der Friedlichen Revolution gewöhnliche Menschen ohne Gewalt Widerstand geleistet hätten:

»Gewöhnliche Menschen, die sich gegen außergewöhnliche Kräfte gestemmt haben, erinnern uns daran, dass die Legitimität von Regierungen von der Zustimmung der Menschen abgeleitet wird, die sie gewählt haben. Und heute, da dieses Prinzip so oft vergessen wird – es gibt so viele Regierungen, auch in liberalen Demokratien, westlichen Demokratien, nicht nur in autoritären Regimen – die so häufig Taktiken der Täuschung und Geheimhaltung anwenden, dass wir uns vergegenwärtigen müssen, dass eine Zustimmung zu einer Regierung nur Bedeutung hat, wenn sie auf Information beruht.«

Die gesamte Grußbotschaft kann auf der Seite des Dok Leipzig nachgelesen werden.

Im Rahmend des Festivals feiert der Film CITIZENFOUR von Laura Poitras seine Deutschladpremiere.  Zusammen mit dem Journalisten Glenn Greenwald  hat Laura Poitras Edward Snowden von Beginn an bei jenen Enthüllungen begleitet, die zum ersten Mal das Ausmaß globaler Massenüberwachung durch ein Netz von Nachrichtendiensten sichtbar werden ließen.

Citizenfour Official Trailer 1 (2014) – Edward Snowden Documentary

Als Leipziger Bürgerinitative, für welche diese Enthüllungen die entschiedenen Impulse zu unserer Gründung auslösten, freuen wir uns besonders über Snowdens Würdigung  der Leipziger Stadtgeschichte. Noch größer wäre unsere Freude, wenn Ed Snowden diese Worte hätte persönlich an das Leipziger Publikum übermitteln können.

Wir laden alle Leipziger*Innen herzlich ein, sich Poitras Dokumentarfilm CITZENFOUR im Rahmen des Festivals anzusehen.

CITZENFOUR wird während des Dok Leipzig noch heute, am 30.10.2014 um 13:00 und am Samstag 01.11.2014 um 14:00 Uhr zu sehen sein.

 

Symposium zur Ausstellung „Suchroutinen: Erzählungen von Datenbanken“

Programm des Symposiums - Suchroutinen: Erzählungen von Datenbanken von D21 Kunstraum.

Im Rahmen der Ausstellung „Suchroutinen: Erzählungen von Datenbanken“ (04.10. – 02.11.2014) veranstaltet der D21 Kunstraum Leipzig vom 25.10. -26.10.2014 ein Symposium im Sublab.

Der D21 Kunstraum beschreibt die Ausrichtung des Symposiums wie folgt beschrieben:

»Das Symposium »Suchroutinen: Erzählungen von Datenbanken« begibt sich auf die Suche nach der »Form« der Datenbank. Jenseits prominenter Diskussionen um Überwachung durch die NSA, oder von Hackerangriffen auf Passwörter hunderttausender Nutzer, soll der Fokus auf eine Entwicklung gelegt werden, die unser Leben grundlegend geändert hat: Google, Facebook, SAP, Oracle sind Firmen, deren Geschäft auf Datenbanken basiert und die einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel eingeleitet haben – die maschinelle Speicherung und Verarbeitung von Daten. Es soll darüber diskutiert werden, was Datenbanken überhaupt sind, woher sie stammen und wieso sie für die heutige Gesellschaft einerseits ausgesprochen wichtig sind und andererseits wenig wahrgenommen werden.«

Weitere Informationen sind auf der Seite des D21 Kunstraums zu finden.

Wir werden  ebenfalls bei dem  Symposium zugegen sein und freuen uns auf regen Austausch mit allen Teilnehmer*Innen.

Öffentliches Plenum

Heute, am 21. Oktober 2014, findet ein reguläres, öffentliches Plenum statt.

Wann: 19.00 Uhr
Wo: sublab e.V., Karl-Heine-Straße 93, 04229 Leipzig; Wegbeschreibung (Direkt im Sublab)

Die Tagesordnungspunkte unserer Agenda sind:

  • Planung unserer Unkonferenz (Barcamp) im Frühjahr 2015
  • Gruppeninterne Retrospektive

Keiner soll es erraten.

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Mit wem teile ich Geheimnisse? Welche Beziehung, welches Vertrauen habe ich in den Gegenüber und welche Tragweite hat mein Geheimnis? Nicht jeder Mensch ist gleichermaßen vertrauenswürdig. Und es gibt Geheimnisse die wir vielleicht nur unserem Tagebuch an oder sogar niemandem anvertrauen.

Wir sind es gewohnt unseren Alltag mit Laptop, Smartphone, Tablet und im Internet zu planen, abzuwickeln und zu genießen.

Für den Zugang zu vielen Diensten oder Plattformen nutzen wir Passwörter, um den Zugriff auf die Daten durch Fremde zu verhindern und um uns bei einem Dienst, Anbieter oder einem Betriebssystem als Nutzer ausweisen. Dateien und Ordner für die wir den Zugriff beschränken wollen, sichern wir mit Passwörtern, die Zugänge für unser Online-Banking betrachten wir als besonders sensible. Diese Zugänge sollten folglich besonders gut gehütete Geheimnisse sein.

Häufiger ist von Einbrüchen in die Sicherheitssysteme größerer Anbieter und von „gestohlenen“ Passwörtern zu lesen. So sind u. a. intime Fotografien prominenter Stars, die unverschlüsselt in der Cloud ablegt waren, entwendet worden. Experten schätzen (und konnten das auch teilweise belegen),  dass viele Nutzer unzureichend sichere Passwörter verwenden.

Aber was ist ein sicheres Passwort? Wie soll ich mir solche Passwörter merken oder wie bewahre ichs sie sinnvollerweise auf? Wie kann ich Geheimnisse auf meinen Rechner, bei der Übertragung über das Internet oder beim Speichern in der Cloud vor unbefugten Zugriffen schützen? Wie, kann ich meine Daten vor Zugriff schützen, wenn mein Laptop gestohlen wurde?

Diesen und andern Fragen, werden wir am kommenden Mittwoch, 15. Oktober 2014, ab 19 Uhr im Sublab in unserer CryptoParty nachgehen. Dazu laden wir herzlich ein. Bitte bringt eure Laptops und Smartphones für den praktischen Teil mit.

Öffentliches Plenum

Heute, am 07. Oktober 2014, findet ein reguläres, öffentliches Plenum statt.

Wann: 19.00 Uhr
Wo: sublab e.V., Karl-Heine-Straße 93, 04229 Leipzig; Wegbeschreibung (Direkt im Sublab)

Die Tagesordnungspunkte unserer Agenda sind:

  • Statusbericht zur Vereinseintragung
  • Technische Kommunikationsinfrastruktur des Bündnisses
  • Statusbericht der AG Vernetzung
  • Statusbericht Projektgruppe CryptoParty

Ja zur Privatsphäre – Nein zum Kontrollbereich

Die Bürgerinitiative Für das Politische organisiert am kommenden
Sonntag, 21. 9. 2014, ab 14 Uhr im Leipziger Herderpark die Veranstaltung Kontrollbereich 04277.

Die Veranstaltung setzt sich mit alltäglicher Videoüberwachung ebenso auseinander, wie mit Methoden des Normierungsdrucks – der von vielen Connewitzer als sich
verstärkend und verstörend erfahren wird. Das Bündnis Privatsphäre
Leipzig ruft zur Unterstützung und Teilnahme an der Veranstaltung auf.

Wir begrüßen die Idee der Initiative und der Bewohner des Stadtteils, Mechanismen der Kontrolle und der sozialen Anpassung immer wieder zu hinterfragen und sich gegen die zunehmende Verunsicherung durch flächendeckende Überwachung und Verhaltenskontrolle zu stemmen.

Gerade in Sachsen, wo zivilgesellschaftliches Engagement oft misstrauisch behandelt wird, wie die Extremismusklausel, die Arbeit des Verfassungsschutzes und die Funkzellenabfrage beispielhaft belegen, und die öffentliche Diskussion darüber zu wenig gepflegt wird, ist es notwendig, dass sich die Bürger der Demokratie wieder bemächtigen und freien öffentlichen Raum einfordern.

Umrahmt wird die Veranstaltung von verschiedensten politischen und kulturellen Angeboten. Es spielen Hisztory (Singer/Songwriter, Leipzig), Maladjusted (Melodic Blues Punk Rock, Leipzig), Lektion (Punk, Leipzig) und Fargo (Postrock, Leipzig). Auf der Bühne werden
sich unterschiedliche Initiativen, Vereine und Läden vorstellen.

Außerdem gibt es Aktions- und Infostände, Graffiti, Kinderschminken, Versorgung durch die Connewitzer Szene-Gaststätte „Frau Krause“.

Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr und wird gegen 20 Uhr enden.